Sonntag, 26. Januar 2014

Ardbeg Ten - Test

Ardbeg - der Name steht in den letzten Jahren einerseits für rauchige, intensive Whiskys von der Insel Islay - andererseits aber auch für überteuerte, gehypte Sonderabfüllungen, die kurz nach Erscheinen ausverkauft sind und bei ebay für Phantasiepreise verhökert werden. Dazu kann man stehen, wie man will, ich jedoch würde so eine überteuerte Flasche nicht ersteigern, und damit den raffgierigen Spekulanten die Taschen füllen.

Aber das soll hier nicht Thema sein, sondern die "Standardabfüllung" von Ardbeg, der "TEN". Unschwer zu erraten, ist dieser Single Malt 10 Jahre alt, nicht kühlgefiltert, nicht gefärbt, Alkoholgehalt 46 %.
Zur Zeit ist er bei den einschlägigen Händlern und zunehmend auch in vielen Supermärkten um die 40,- Euro für die 0,7 l Flasche zu erhalten.
Er kommt in einer schönen grünen Karton-Umverpackung, auf der Rückseite viel Lesenswertes über Islay und Ardbeg.
Auch die Flasche finde ich sehr schön gestaltet.
Ich war sehr gespannt, als ich die Flasche entkorkte, war es doch mein erster Islay-Whisky, und ja, da war er schon, der Rauch.... sofort nach Öffnen weht einem der Torfrauch entgegen, der vorerst dominiert. Es soll Leute geben, die damit nichts anfangen können, bei mir stellte sich schnell heraus:
Ich mag das. In den Rauch mischen sich Anklänge von Schinken und... ich nenne es mal Leder.

Da schnuppert man eine ganze Weile, doch dann wird probiert:
Auch hier Rauch, Rauch, Rauch (wenn man denn Rauch schmecken kann), aber auch eine gewisse Süße, Würzigkeit, alles in allem sehr komplex, und: lecker. Der starke Alkoholgehalt steht nicht im Vordergrund, angenehm.

Der Abgang ist relativ lang, man hat noch eine ganze Weile was davon.

Das Preis/Leistungsverhältnis ist als recht gut zu bezeichnen.

Bisher einer der interessantesten und besten Whiskys, die ich probiert habe... werde ihn wohl regelmäßig nachkaufen, wenn er denn mal leer ist... kein Whisky für jeden Tag... aber JEDEN Tag sollte man eh keinen trinken.

In der Verpackung befindet sich übrigens auch ein kleines Heftchen, mit der Einladung, sich beim "Ardbeg-Committee" anzumelden. Dort gibt es dann regelmäßig Infos über neue Abfüllungen und Zugang zum Online-Shop, wo man diverse Fanartikel wie T-Shirts, Kappen usw. kaufen kann. Whisky wird jedoch nicht nach Deutschland geliefert (aber ist ja hier sowieso ohne Probleme erhältlich). Außer natürlich die Sonderabfüllungen... aber das ist - wie gesagt - ein anderes Thema.

GESAMTBEWERTUNG: TOLLER WHISKY, KOMPLEX, FÜR DEN PREIS BEKOMMT MAN VIEL GEBOTEN.


 
 
 
 

Samstag, 24. August 2013

Auchentoshan Classic - Test


Der Auchentoshan Classic wird gerne als "Einsteiger-Single-Malt"
beschrieben, hier meine Notizen zu dem Whisky:

1. Preis, Aussehen der Flasche, Infos:
Der Auchentoshan Classic ist zum Preis von etwa 25,- Euro bei den einschlägigen Internet-Versandhändlern erhältlich. Dies ist für einen Single-Malt recht günstig, jedoch hat er auch keine Altersangabe, man kann also nur spekulieren, wie alt er ist, 12 Jahre jedenfalls sind es natürlich nicht... 0,7 l in der Flasche, 40 % Alkohol.



Verkostung: Die von einigen Online-Verkostern beschriebene Fruchtigkeit im Geruch konnte ich zwar wahrnehmen, jedoch eher im Hintergrund, im Vordergrund steht leider sehr dominant der Alkohol, der alles übertüncht. Nicht unangenehm, aber auch kein Geruchserlebnis. Ich hatte daher nicht das Bedürfnis, mehrmals und lange am Glas zu schnuppern...
Also probieren, auch hier keine großen Überraschungen, es bleibt dabei: Etwas Frucht, viel Alkohol, für meinen Geschmack zuviel Schärfe, mittellanger Abgang, dabei wieder Schärfe. Manch einer würde "sprittig" dazu sagen. Als mild empfand ich ihn auch nicht.

Fazit: Trinkbar, klar, jetzt kein Fusel, aber kein Whisky, den ich nochmals kaufen werden. Leider eine kleine Enttäuschung. In der Preisklasse hat mir der Glenlivet mit 12 Jahren viel besser gefallen, ebenso hat meiner Meinung nach ein Blend wie Chivas Regal 12 mehr zu bieten... einzig und allein "Single Malt" ist noch lange kein Qualitätsmerkmal, wie sich zeigt...

Wie immer gilt aber auch hier, jeder soll sich sein eigenes Urteil bilden.

GESAMTBEWERTUNG: TRINKBAR, ABER LANGWEILIG UND ZU ALKOHOLISCH, ZU TEUER FÜR DAS GEBOTENE.